Kritik: The Legend of Vox Machina - Staffel 2 | 4001Reviews (2024)

Vom bösen Pärchen zu übermächtigen Drachen – Matt Mercer dreht ordentlich auf. Kann die Serienadaption der Dungeons & Dragons Kampagne von Critical Role dem gerecht werden, oder hat sich da der Spiel-Leiter mit dem Schwierigkeitsgrad verschätzt?

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Von Illia Zavelskyi

#FantasyFanatic #Comicserien #AfterCredit

Darum geht’s

Es hätte so schön sein können. Der Drache Brimscythe wurde besiegt, Percy (Taliesin Jaffe) konnte Rache an dem Briarwood Pärchen nehmen und Vox Machina wird endlich als die Heldentruppe angesehen, die sie ist.

Doch als alles im Lot zu seien scheint, passiert etwas Furchtbares: Vier antike Drachen fliegen auf die Stadt zu und beginnen, diese in Schutt und Asche zu legen. Unter der Führung des roten Drachen Thordak (Lance Reddick) zerstören die chromatischen Drachen der Chroma Konklave die Stadt Emon. Denn wie es sich herausstellt, war Brimscythe nur die schwache Vorhut.

Vox Machina schafft es dabei, gerade noch so zu entkommen, doch nun brauchen sie einen Plan. Schnell merkt die Truppe, dass sie göttlichen Beistand brauchen – buchstäblich. Bei ihrer Suche erfahren sie von den Artefakten der Divergenz, die noch aus dem Zeitalter der Götter vor dem großen Krieg stammen. So macht sich Vox Machina auf, die legendären Waffen und Rüstungen zu finden, um der anstehenden Drachenherrschaft entgegenzutreten. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt…

DRAGONS & DRAGONS

Der Schock war groß, als Matt kurz nach den Briarwoods urplötzlich vier antike Drachen einfliegen ließ. Immerhin haben die Spieler hinter den Hauptcharakteren gerade eben gesiegt, Percy’s Quest komplettiert und ordentlich gefeiert. Klar erwartet man das nächste Abenteuer, doch nicht mit einem Total Party Kill. Dieses WTF-Gefühl hat die letzte Episode der ersten Staffel hervorragend widergespiegelt.

Ob Feuer, Eis, Gift oder Säure – Die Drachen der Chroma Konklave präsentieren kreative Arten des Tötens.

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Doch nichts konnte auf die Welle der Zerstörung vorbereiten, die diese überwältigende Macht mit sich bringt. Vor allem die erste Episode ist ein reines Massaker. Die Drachen verbrennen, verseuchen, zersetzen und gefrieren alles auf ihrem Weg und die Hauptcharaktere bekommen einen erschreckenden Eindruck darüber, wie sich das anfühlt. Das thematische Design der Drachen macht sie umso eindrucksvoller. Gleichzeitig verfügen sie über eine erstaunliche Cleverness und zeigen, dass sie nicht so einfach auf billige Tricks reinfallen wie einst Brimscythe.

Selten erlebt man einen solch übermächtigen Feind.

Plötzlich Drachenjäger

Und diesen Gegnern müssen sich Vox Machina stellen. Kaum haben sie sich in Kneipen geprügelt, schon sind sie praktisch die letzte Hoffnung von Tal’Dorei. Das merkt man schon relativ früh, denn die Truppe agiert weniger chaotisch als noch in der letzten Staffel, ohne jedoch ihre typischen Schikanen abzulegen.

Weder böse Drachen noch ein größenwahnsinniger Dungeon Master können Vox Machina aufhalten

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Dabei unterscheidet sich die Struktur dieses Abenteuers stark von dem aus der ersten Staffel. Da fokussierten sich die meisten Episoden auf das Königreich Whitestone und Percy, der diese aus den Klauen der Briarwoods entreißen möchte. Die zweite Staffel fühlt sich wie viel eher wie ein Fantasyabenteuer an. Die Ortschaften variieren mit jeder Episode und diese fühlen sich abgeschlossener an, mit eigenem Höhepunkt und einer emotionalen Auflösung. Und für die Helden von Vox Machina kommt das wie gerufen.

Nicht die Hintergrundgeschichten vergessen!

Der größte Vorteil der zweiten Staffel ist die Zeit, die man den Charakterentwicklungen widmet. Nahezu jeder Charakter von Vox Machina gerät ins Rampenlicht während der Reise. Viele entwickeln sich auf eine Weise, die man so nicht erwartet hätte. Hervorzuheben wäre da unter anderem den dümmlichen Barbar Grog (Travis Willingham), der nach der Quelle seiner Stärke sucht und sich dabei auf ein verfluchtes und blutlüsternes Schwert einlässt – Und auf einen magischen Gürtel, der einen Vollbart verleiht.

Manche Abenteuer bringen Ruhm, Reichtum und innere Reife mit sich und andere einen Vollbart.

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Noch prägender ist die Heldenreise vom Schurken Vax (Liam O’Brien), der sich auf einen Deal mit einer Todesgöttin einlässt, um seine Schwester Vex (Laura Bailey) zu retten und dabei eine schicksalshafte Eingebung hat. Und dann wäre da noch der vorlaute Barde Scanlan (Sam Riegel) der eine erstaunlich melancholische Seite präsentiert, wenn niemand hinsieht.

Das sind erstaunlich viele Charakterentwicklungen in verhältnismäßig wenig Episoden.

Nur einen Würfelwurf entfernt

Auch die Animationen sind in der zweiten Staffel auf einem höheren Niveau. Angefangen mit der apokalyptischen Zerstörung durch die Drachen halten die visuellen Eindrücke an und gewinnen mit jeder Ortschaft und jeder übernatürlichen Gestalt an Variation. Seien es die illusorischen Prüfungen der Sphinxen, die Flammendämonen aus dem Portal der Feuer Ashari oder die unergründlichen Wege einer Todesgöttin – Staffel 2 zeigt uns mit seinen fantastischen Animationen, was die Welt von Exandria zu bieten hat.

„Vox Machina f*cks sh*t up!“

Grog Strongjaw

Eine besondere Erwähnung verdient hier die Feenwildnis. Wie schon der Name vermuten lässt, ist dieses Feenreich fremdartig und unberechenbar, was die Animationen hervorragend widerspiegeln. Vor allem der Übergang von einem amüsanten, wenn auch gefährlichen Drogentrip zu einem Abstieg in schauerliches Gefilde wurde erstaunlich gut umgesetzt.

Was gibt es da noch zu meckern?

100 Stunden vs. 12 Episoden

Wer schonmal Dungeons & Dragons gespielt hat, weiß, wie lange eine Session dauern kann. Beim Critical Role– Stream war das nicht anders. Doch zwischen den Würfen und den Diskussionen hat sich auch eine ausgefeilte Handlung schrittweise und im geregelten Tempo entwickelt. Und diese Handlung hat man so gut es ging in zwölf Episoden gepresst.

Erstaunlicherweise funktioniert es zum Großteil hervorragend. Die Handlungsstränge sind abwechslungsreich und die Charakterentwicklung glaubhaft. Dennoch lässt sich nicht hinwegtäuschen, dass einige Elemente überstürzt wurden. Magische Gegenstände und Upgrades, die mit einer eigenen Geschichte verbunden waren, wird den Charakteren praktisch nachgeworfen und einige Charakterbeziehungen hatten nicht wirklich Zeit, sich entsprechend zu entwickeln und wirken zufällig.

Doch schlussendlich ist es nur ein kleiner und vorhersehbarer Makel, weshalb wir zum folgenden Fazit kommen…

Fazit

8.9/10

Sehr Gut

Community-Rating:

Handlung 8.5/10

Spannung 8.5/10

Charaktere 9.5/10

Action 8.5/10

Animationen 9.5/10

Details:

Showrunner: Sung Jin Ahn,

FSK: 16 Epiosden: 12

Besetzung: Ashley Johnson, Laura Bailey, Liam O'Brien, Marisha Ray, Matt Mercer, Sam Riegel, Taliesin Jaffe, Travis Willingham,

Die zweite Staffel von The Legend of Vox Machina ist eine kolossale Verbesserung in jedem Bereich. Die Einsätze sind größer, die Charaktere tiefgründiger und die Animationen fantastischer. In nur wenigen Episoden hat man es geschafft, so viele unterschiedliche Facetten von Tal’Dorei zu zeigen: Antike Grabkammern, verzauberte Wälder und mächtige Drachen sind da nur ein Teil davon.

The Legend of Vox Machina ist der Beweis, dass etwas so Banales wie eine Dungeons & Dragons Kampagne mit den richtigen Spielern zu einer prägenden Fantasygeschichte werden kann.

Da ist es ja kein Wunder, dass man schon gespannt auf die Adaption der angekündigten zweiten Kampagne The Mighty Nein wartet!

Artikel vom 14. Februar 2023

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